Ganz so früh, wie am Vortag gab es im sauerländischen Olsberg leider kein Frühstück, so dass die dritte Etappe erst um 08:00Uhr gestartet wurde. Erste Feststellung am Morgen war ein akuter Sonnenbrand auf beiden Handrücken. Das die zweite Etappe nicht das eigentlich gewünschte Ausrollen wurde, hatte leider mit den recht spät getätigten Reservierungen zu tun, denn das eigentlich vorgesehene Hotel in Schwerte war leider schon ausgebucht, so dass nun das etwas weiter entfernte Witten als Zielort auf dem Programm stand.

Strecke Teil 1: Olsberg - Nuttlar - Bestwig - Meschede - Stockhausen - Wennemen - Freienohl - Oeventrop - Rumbeck

KM 260 kurz vor Rumbeck: Etwas kühler als die letzten Tage war es, aber die Etappe sollte ja komplett den Ruhrtalradweg entlangführen. Da Flüsse ja im Allgemeinen die Eigenschaft haben, bergab zu fließen, war viel Tempo angeagt, schließlich war der Tagesabschnitt mit knapp 140Km angesetzt. Also ab an die Ruhr und sachte Richtung Ruhrgebiet rollen. Natürlich klassischer Fall von "Denkste"! Schon hinter der ersten Kurve lauerte völlig überraschend eine 9%-Steigung, die aufgrund kompletter Ahnungslosigkeit im viel zu hohen Gang gefahren wurde. Auch die 14%ige Steigung hinter Bestwig konnte leider nicht dem Kartenmaterial der Tour entnommen werden. Das der erste Abschnitt mit 38Km relativ lang war, basierte auf der großenteils Radfahrer-unfreundlichen Streckenführung "immer an der Bundesstraße lang".

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Hier führte die ersteTeiletappe mal schön oberhalb des Tals entlang, leider war ansonsten viel  Radweg an der Bundesstraße angesagt.

Strecke Teil 2: Rumbeck - Arnsberg - Niedereimer - Neheim-Hüsten - Echthausen - Wickede

KM 292 kurz vor Wickede: Nach dem recht schönen Teilstück "rund um Arnsberg", folgte ein weiteres unangenehmes Teilstück der Tagesetappe. Kilometerlang führte die Strecke zwischen Ruhr und der fast direkt angrenzenden Autobahn entlang. Kurz vor Echthausen hatte der Spuk dann glücklicherweise ein Ende und die zweite Pause war nach insgesamt 70 Tageskilometern dringend angebracht.

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Ein ebenfalls schönes Teilstück war die "Umrundung" von Arnsberg

Strecke Teil 3: Wickede - Fröndenberg - Bösferde - Halingen - Dellwig - Geisecke - Schwerte

KM 322 kurz hinter Schwerte: Das dritte Teilstück erinnerte dann im Gegensatz zu den ersten beiden Abschnitten an einen typischen Flussradweg. Mal führte der weg direkt am Ufer entlang, mal entfernte sich die Strecke etwas, um nach wenigen Kilometern wieder die Ruhr zu erreichen. Überraschend war auf jeden fall die Ruhrtalradwg-affine Ampelschaltung in  Halingen, die dem Radfahrer gleich in zwei Richtungen die Fahrt frei schaltete. Ungefähr bei Km 100 war dann am Rande einer Schrebergartenkolonie der Moment für Pause Nummer 3 gekommen.

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Hier eine typische Impression von Tagesabschnitt 3: die Ruhr in der Nähe von Geisecke

Strecke Teil 4: Schwerte - Wandhofen - Westhofen - Syburg - Ahlenberg - Schanze - Vaerstenberg - Kermelberg - Wartenberg - Witten

KM 349 Witten: Die letztten beiden Teilstücke waren eigentlich denkbar einfach. Immer dem bereits "eingebrannten" Ruhrtalweglogo hinerher, bei immer prüfenden Blick auf die mitgeführte Karte. Kurze Pause zwischen Hengstey- und Harkotsee und beruhigte Einfahrt nach Witten. Wer jetzt gedacht hat: "na klasse, das wars dann" dem sei die Lektüre der beiden vorangegangenen Teile empfohlen, denn plötzlich war sie da: Die Streckensperrung wegen "Lawinengefahr". Der Weg zurück und der damit verbundene Wechsel des Ruhrufers hätte einen ziemlichen Umweg bedeutet, so dass beschlossen wurde den kürzesten Weg aus dem Schlamassel zu nehmen. Nach Rücksprache mit einem gärtnernden Anwohner (der übrigens auch erzählte, dass die Strecke bereits seit geraumer Zeit gesperrt ist) wurde der Weg über Syburg gewählt. Erzählt werden muss ja wahrscheinlich nicht, dass die Strecke mit lausigen 15% den Berg hinauf führte. Oben angekommen, musste dann erstmal im ortsfremden Terrain (die Karte war ja kein Stadtplan von Witten) ein akzeptabler Radfahrerkonformer Weg gefunden werden. Das dieser dann noch mit diversen giftigen Steigungen gespickt war, muss ja hoffentlich genauso wenig erwähnt werden, wie dass das Ortseingangsschild von Witten mindestens dreimal passiert wurde (zwischendrin wurde dann auch Herdecke verlassen?!).

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Das Ende des Ruhrtalwegs - was jetzt?

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Das erste Ortsschild von Witten. Es sollte nicht das letzte sein.

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Abendlicher Blick vom Hotelbalkon: es hat begonnen zu regnen.

Gesamtlänge: 127Km
Höhenangaben waren an diesem Tag uninteressant, da es fast stetig bergab ging