Der Eine oder Andere wird sicher schon geahnt haben, das die Reise nicht nur zu den German Masters nach Bochum, sondern auch wieder zurück geführt hat. Das dieser Bericht recht spät erscheint hat seine Gründe (siehe unten), das er nicht in die einzelnen Tage gegliedert ist (wie bei der Hinfahrt) ebenso - das soll hier halt kein epischer Bericht werden! Am Sonntag war Ruhetag! Das Fahrrad wurde nicht angerührt, was sich in Nachhinein aufgrund der bevorstehenden Strapazen als weise Entscheidung entpuppte.
Tag "+2" - Montag
Nach dem recht zeitigen Frühstück um 06:30Uhr startete die Rückreise ca. 1 Stunde später. es sollte ein phänomenaler Fahrrad-Tag werden: Sonnenschein, blauer Himmel und leichter Rückenwind! Die Strecke der Etappe hatte sich recht kurzfristig ergeben, nachdem der Start nicht mehr, wie ursprünglich geplant, in Schwerte, sondern in Witten erfolgen sollte. Der NRW-Rotenplaner sagte eine Gesamtlänge von 140Km voraus.
Strecke Teil 1: Witten - "rheinischer Esel" - Dortmund/Löttringhausen - Dortmund/Hombruch- Dortmund - Dortmund/Wambel - Asseln - Wickede/West
Dortmund - kurz vor dem Ostfriedhof
KM 421 bei Wickede West: Sofort nach Verlassen von Witten (der Tacho stand bei KM 392) führte der Weg auf den "rheinischen Esel", eine alte stillgelegte Bahnstrecke, die nun zum Radweg ausgebaut wurde. Die fast allgegnwärtige Beschilderung nach "Dortmund (Zentrum)" ließ den Berichterstatter dann leider etwas unachtsam werden, denn plötzlich fehlten die Schilder und mehrere kilometer später endete auch der Radweg. Um nicht zurückfahren zu müssen, wurde sich an eine nach "Business" aussehende Radfahrerin gehängt, die dann glücklicherweise tatsächlich nach Dortmund fuhr. Spätestens mit dem Auftauchen des "Signal-Iduna-Parks" war die Routenführung wieder klar und nebenbei exzellent ausgeschildert.
Strecke Teil 2: Wickede/West - Obermassen - Rundkurs "Massener Heide" - Untermassen - Unna - Mühlhausen - Stockum
KM 442 kurz vor Stockum: Das zweite Teilstück war eigentlich recht unspektakulär. Aber irgendwie schaffte es der Autor erneut ein Schild zu übersehen und machte daraufhin einen fast 10Km langen Rundkurs durch die Massener Heide, um letztlich genau am Anfangspunkt in Massen anzugelangen. Das allerbeste daran war jedoch, dass diese Schleife mit diversen Steigungen gespickt war. Ansonsten lief an diesem Tag die Strecke fast eben...
In der Innenstadt von Soest
Strecke Teil 3: Stockum - Hemmerde - Büderich - Werl - Westönnen - Mawicke - Ostönnen - Enkensen - Paradiese - Soest - Bad Sassendorf - Schallern - Schmerlecke
KM 487 kurz vor Schmerlecke: Es mag die Sonne gewesen sein, die dem Shakespeare Dartist zu sehr auf den Fahrradhelm geschienen hat, aber auch in Soest wurde zwischenzeitlich der rechte Pfad verlassen und es dauerte einige Zeit, bis die Realität und die stilisierte Kartenansicht sich wieder glichen. In Bad Sassendorf wurden dann ein paar Brötchen organisiert. Es dauerte dann aber noch bis kurz vor Schmerlecke bis ein geeigneter Pausenplatz gefunden war.
Don Quixotes Gegner in der Nähe von Schmerlecke
Strecke Teil 4: Schmerlecke - Völlinghausen - Erwitte - Bad Westernkotten - Langeneicke - Störmede - Geseke
KM 512 kurz hinter Gesecke: Teilstück 4 war dann recht unspektakulär und auch frei von erwähnenswerten Vorfällen...
Der kleine Viadukt bei Altenbeken
Strecke Teil 5: Gesecke - Salzkotten - Wewer - Paderborn - Benhausen - Neuenbeken - Altenbeken
KM 554 Altenbeken: Das letzte Teilstück hatte es dafür in sich. Nach Salzkotten führte die Strecke direkt an der Bundesstraße entlang. Zusätzlich verwie die Ausschilderung dabei auf freier Strecke zweimal die Seite zu wechseln, das zweite mal, kurz nachdem sich die Bundesstr. von 2- auf 4-spurig ändert! daher hier an alle Planer solcher Strecken (so sie es denn lesen): "Das geht sicherlich besser!". Paderborn hatte dann auch, wie schon mehrfach an diesem Tag, eine seltsame Ausschilderung. Bereits mehrere Orte vor Paderborn hatte schon die Beschilderung für Altenbeken begonnen. In Paderborn selbst, in Höhe des Hauptbahnhofs kam dann ein letztes Schild: "nach Altenbeken links abbiegen". Das wars dann aber auch! So weit man der Route auch immer folgte, das Wort "Altenbeken" befand sich auf keinem der Schilder, und das waren teilweise recht viele! Erst nach einem Fahrtrichtungswechsel auf den Cityring tauchte das richtige Schild dann wieder auf. Zu guter letzt ging es nach Altenbeken dann noch mal bergauf. Nach bis dahin 150Km tat das nochmal richtig weh.
Unterhalb des großen Viadukts
Am Ende war es dann bereits 18:30Uhr, als die Ein-Mann-Shakespeare-Expedition in Altenbeken eintraf (also insgesamt 11 Stunden unterwegs war). Für mehr als eine warme Mahlzeit und einen Einkauf für den folgenden Tag blieb da leider keine Zeit...
Blick vom Bahnhof auf Altenbeken
Gesamtlänge: 162Km
Tag "+3" - Dienstag
Nach einem kurzen Frühstück wurde letztmalig das Fahrrad mit den Packtaschen versehen. Die finale Etappe startete um kurz nach 08:00Uhr. Das Wetter war leider nicht mehr, wie am Vortag. Während es noch ganz früh recht klar war, zogen am Tag immer mehr Wolken auf.
Strecke Teil 1: Altenbeken - Langeland - Poppenberg - Merlsheim - Himminghausen - Oeynhausen - Bergheim - Eichholz - Steinheim - Schieder
KM 588 am Ufer des Schiedersees: Bis kurz vor seinem Ende lief der erste Tagesabschnitt fast schon wie im Bilderbuch. In Steinheim gab es sogar eine Eskorte in Form eines mit einem E-Bike radelnden älteren Herren der sich uneigennützig als Scout anbot. Dann, bereits fast am Ufer des Schiedersees, war es plötzlich wieder da: das "Weg-gesperrt-Schild". Brückenbauarbeiten! Was tun? Zurückfahren oder anderes Ufer benutzen. Die Wahl fiel auf Letzteres: leider durfte dafür das Fahrrad dann eine Treppe hochgetragen werden.
Blick über den Schiedersee
Strecke Teil 2: Schieder - Lügde - bad Pyrmont - Löwensen - Thal - Welsede - Emmerthal
KM 614 kurz vor Emmerthal: Brücke gesperrt? Schon mal gehört? In Bad Pyrmont die selbe Nummer. Dieses Mal folgte der Autor einer Beschilderung, die zum Überqueren einer vielbefahrenen Ausfallstraße aufforderte. Solche Schilder kann man selbstverständlich nicht an Verkehrsinseln oder Ampeln aufstellen. nach 5minütigem Warten war es dann so weit und die Tour führte ein gutes Stück weiter, bis dann das oben erwähnte Schild auftauchte. Also wieder zurück und Alternativroute suchen...
Brücke nach Thal (ausnahmsweise mal nicht gesperrt)
Strecke Teil 3: Emmerthal - Völkerhausen - Voremberg - Bisperode - Bessingen - Coppenbrügge
KM 635 Coppenbrügge: Nach dem Überqueren der Weser wurde es "endlich" wieder bergig. Der Leine-Weser-Verbindungsradweg zeigte sich bissig und ziemlich anstrendend. Zwar wurden keine echten Topwerte betreff %-Zahlen erreicht, trotzdem waren viele der Anstiege nicht "ohne". Belohnt wurd dafür aber mit schönen Ausblicken und den immerwiederkehrenden Abfahrten, auf denen auch gerne mal die 40km/h-Grenze überschritten wurde. Die Pause in Coppenbrügge war dann hochverdient.
Die Weser bei Emmerthal
Strecke Teil 4: Coppenbrügge - Dörpe - Eldagsen - Mittelrode - Bennigsen - Lüdersen - Hiddestorf - Arnum - Hemmingen - Hannover
KM 676 Hannover Südstadt: das letzte Teilstück hätte eigentlich noch einer Pause bedurft, aber das Ziel vor Augen und einige vereinzelnte Regentropfen mobilisierten dann nochmal die letzten Kräfte. Gegen 15:45Uhr wurde das entladene fahrrad dann zurück in den Keller gestellt.
Glücklicherweise fuhr der Autor daran nur vorbei...
Ich hoffe es hat es ein wenig Spaß gemacht mit dem Shakespeare-Sportwart die insgesamt 676Km zu den German Open nach Bochum und wieder zurück zu reisen.
Ein alter Bekannter: der Ith (im Hintergrund)
Gesamtlänge: 122Km