...zumindest den Münzwurf. Das Spiel ging dann klar mit 3:0 an den Weltranglistenzweiten. Aber wie gewohnt, alles der Reihe nach: Bericht von den 23. German Open in Bochum.

Bereits um 6:00Uhr trafen sich OL und Johannes zu einer gemeinsamen Tasse Kaffee, um dann eine halbe Stunde später zusammen mit Susi in Richtung Bochum zu starten. Die frühe Abfahrt war erforderlich, da OL ja bereits um 10:00Uhr antreten musste. Sowohl Johannes, als auch Heiko (im Übrigen auch der leider nicht mitgekommene Michael R.) mussten erst viel später zu den Dart greifen. Nach einer kurzweiligen Fahrt über die A2, nur unterbrochen durch das Gequassel des Navigationsgeräts und eine kurze Rücksprache mit einem einheimischen Bochumer über das genaue Fahrtziel, wurde OL an der German-Open-Halle herausgelassen. Im Anschluss wurde Susi noch von Johannes zum Bochumer Hauptbahnhof gebracht.


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Nach kurzer Kontrolle des aushängenden Spielplans war klar, dass es Johannes in seinem ersten Match mit Martin Adams zu tun bekäme, sofern dieser die erste Runde überstehen würde. Auch Heiko hatte in der ersten Runde ein Freilos. Nur OL (wie bei der Startzeit nicht anders zu erwarten) und Michael R. mussten in der ersten Runde antreten (bzw. hätten in der ersten Runde antreten müssen). Board 59 der Herren war schnell gefunden und das Warmspielen konnte beginnen. Insgesamt waren 818 Herren gemeldet, die an 64 Boards (in 64 Gruppen) spielten.

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Ein Blick in die Halle

Schnell stand für den Shakespeare-Sportwart fest: "das wird heute nix", denn das Warmspielen glich einer mittleren Katastrophe. Nach der Meldung beim Boardschiedsrichter, dem Eintreffen des Gegners und dem Finden eines freiwilligen Schreibers für das Erstrundenmatch, begann die Partie und damit der erste Auftritt von OL bei den German Open.

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Hier ganz gut einzuschätzen: Die Boards waren in 15er Reihen aufgestellt.

Das Spiel konnte man keinesfalls als gut bezeichnen, da aber auch der Gegner nicht in sein Match fand, gingen alle drei Legs an OL, bei dem zumindest die Doppel halbwegs funktionierten. Der insgesamt schwache Auftritt fordete dann seinen Tribut in Form des Kaufs des ersten Biers des Tages. Immerhin gabs mit dem Erhalt Boardkarte ein nettes "Souvenir". Zusammen mit Johannes wurde dann die Halle erkundet und viele niedersächsische (und auch hessische) Dartspieler begrüßt und jede Menge Smalltalk gehalten. Das Erstrundenmatch von Martin Adams war übrigens eine ganz knappe Kiste, denn sein Gegner aus Belgien hatte zwei Matchdarts im fünften Leg! Auch Ted Hankey spielte ein recht schwaches Erstrundenmatch. Auf jeden Fall gab es auch in der spielfreien Zeit eine Menge zu gucken. Nachdem dann Michael R. aufgerufen wurde (wir hatten leider vergessen rechtzeitig bei der Turnierleitung Bescheid zu sagen, dass Michael nicht kommen würde), wurde es langsam Zeit für das Zweitrundenmatch von OL. Gegner war Torsten Rösler aus Wolfsburg.

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OL bei seinem Zweitrundenmatch

Auch die mittlerweile drei Bier brachten leiedr nicht die erhoffte Sicherheit. Nach einem dumm verlorenen ersten Leg (mit zwei Checkdarts) und einer klaren Niederlage im zweiten Leg sah alles schon nach einem klaren 3:0 für den Gegner aus. Aber der 171er-Aufschlag im dritten Leg brachte OL wieder zurück ins Match. Nicht nur das dritte, sondern auch das vierte Leg konnte er für sich verbuchen. Im fünften Leg konnte sich der Wolfsburger dann ein bisschen absetzen und da OL sich gerade im Finishbereich eine Auszeit nahm, ging die Partie am Ende verdient an den Gegner. Nach kurzer Begrüßung des eingetroffenen Heikos, durfte OL dann zum Boardmarker greifen und ein phasenweise exzellentes Match schreiben (der eine Spieler startete gleich mit zwei 180ern ins erste Leg).
Aufgrund des dringend erforderlichen Erwerbs eines weiteren Bieres, verpasste der Berichterstatter leider den Beginn von Heikos Match.

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Leider schied auch Heiko in der zweiten Runde aus.

Wie auf solchen Turnieren so häufig, konnte Heiko leider nicht seine in den letzten Wochen so starke Form in diesem Match ans Board bringen. Die Partie ging ins fünfte Leg und Heiko hatte nur einen einzigen Matchdart, den er leider nicht ins Ziel bringen konnte. Im Gegenzug checkte dann sein Gegner und so blieb Johannes die letzte Shakespeare-Hoffnung bei den 23. German Open in Bochum. Um 12:55Uhr startete dann sein Match an Board 19. Und schon gleich schien das Glück sich auf Johannes Seite zu schlagen, denn er gewann souverän den Münzwurf.

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Da sah alles noch gut aus, Johannes und Martin Adams beim Münzwurf.

Leider konnte Johannes im gesamten Match zu keiner Zeit zeigen, was er wirklich kann. Zu groß war die Aufregung und der Respekt vor dem großen Namen und anders als in seinem Erstrundenmatch zeigte der Weltranglistezweite in dieser Partie auch keine größeren Schwächen. Die Partie endete klar mit 3:0 für Martin Adams und damit war auch der letzte Shakespearespieler aus dem Turnier ausgeschieden.

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Das Match lief dann leider ziemlich einseitig.

Heiko machte sich dann auch ziemlich schnell wieder auf den Weg, so dass Johannes und OL zu zweit die Zeit nutzten um sich umzusehen. Neben einem kurzen Besuch im Dartshop wurden noch einige Partien (zumeist von gesetzten Spielern) begutachtet. Als dann das Loserturnier begann, wurde entschieden, sich noch die Runde der letzten 64 anzusehen. Mittlerweile zeigten sich die Favoriten auf "Betriebstemperatur". Neben einem klaren Sieg von Martin Adams gab es noch einen 11-Darter von Ted Hankey zu sehen. Im Anschluss ging es dann in die Bochumer Innenstadt zum Currywurstessen. Nachdem auf Johannes' Handy anschließend noch die letzten Minuten des Auswärtsspiels von Hannover 96 durchgelaufen waren, begab sich OL zum Bochumer Hauptbahnhof und machte sich auf die Heimreise.

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Das war dann doch nicht der Regionalexpress nach Minden.

Nach einigen spektakulären Durchsagen am Bahnsteig (u.A. "ICE .... verspätet sich leider um ca. 190 Minuten (!)") konnte die Reise Richtung Heimat begonnen werden. Ab Dortmund gabs sogar einen Sitzplatz. Zu diesem Zeitpunkt war der Sportwart dann auch schon ziemlich abgefrühstückt, wie anders wäre sonst die konfuse SMS-Konversation mit Andreas W. zu erklären, der zeitgleich mit Franzi in Hameln spielte. Nach dem Umsteigen in Minden in die S-Bahn endete der Tag dann mit einem letzten Abstecher ins Shakespeare gegen 21:30Uhr.

Fazit:

Sicherlich waren bei dem sowohl national, als auch international gut besetzten Teilnehmerfeld keine spektakulären Ergebnisse zu erwarten, aber ein Teilnehmer im Boardhalbfinale hätte den Shakespeare Dartists sicher gut zu Gesicht gestanden (und Heiko und OL waren ja auch nicht so richtig weit weg davon). Trotz allem ist ein Turnier dieser Größenordnung immer eine wirklich beeindruckende Erfahrung. Von seiner Partie gegen den Lake-Side-Gewinner und Weltrangzweiten Martin Adams wird Johannes wahrscheinlich noch seinen Kindern erzählen, auch dass ist immmer wieder ein guter Grund an einem solchen Turnier teilzunehmen.

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Auch das läuft unter dem Kapitel "Erfahrung"

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