Wie bereits im letzten Jahr machte sich mit Sportwart OL leider nur ein einsamer Shakespeare Dartist auf die mühevolle Reise zum 6. DDV Turnier der laufenden Saison. Die vorab getätigten Erkundigungen über die Anreise ließen dem Autoren die Haare zu Berge stehen, denn neben fest eingeplanten 55 Minuten Verspätung zwischen Hamburg und Westerland, wurde auf der Bahn-Homepage darauf hingewiesen, sich kurzfristig rückzuversichern, ob die angebene Verbindung überhaupt gefahren würde. Zusätzlich gab es ein viereinhalbseitiges Pamphlet über die erforderlichen Bauarbeiten und deren Auswirkungen an der Marschbahn. Die ganzen Fußnoten der Reiseverbindungen ließen den anreisenden Shakespeare-Spieler dann recht vorsichtig werden und eine recht frühe Verbindung anvisieren, was sich letztendlich als komplett überflüssig erwies, da der Zug gegenüber der im Fahrplan angegebenen Ankunftszeit gerade mal drei Minuten Verspätung aufwies. Da aber sowieso eine Übernachtung von Freitag auf Samstag zu absolvieren war, blieb dann am Tag mehr Zeit für einen ausgedehnten Strandspaziergang, bei dem bei böigen Wind und immer wieder kurzen Regenschauern echte Nordseestimmung aufkam. Nachdem es die Nacht fast komplett durchgeregnet hatte, klarte es am folgenden Morgen schnell auf und über weite Teile des Tages schien dann die Sonne. Den ca. 45-minütigen Fussweg vom Hotel zur Austragungsstätte am Rande von Tinnum war noch aus dem Vorjahr bekannt und bereitete keinerlei Probleme.

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Einer der entlegenen Bahnhöfe der Region Südostbayern ist bekanntlicherweise Westerland auf Sylt

Gegen 09:30Uhr war dann die Halle erreicht und es konnten einige Practisedarts zum Besten gegeben werden. Trotz leichter Rückenprobleme lief das Aufwärmen eigentlich recht ordentlich und der Shakespeare-Sportwart startete relativ beruhigt in sein 10:00Uhr-Auftaktmatch.

Nach souveränen Erfolg beim Münzwurf startete die Partie gleich mit dem ultimativen Fiasko, denn der erste Dart landete irgendwo neben der Doppel 9 im Holz, der zweite nach rechts korrigierte dann in der 2 (wohlgemerkt: nicht in der Doppel 1)! Danach war das Kopfkino wieder voll im Gang und bei der dann einsetzenden Streuung war es vermutlich purer Zufall dass es keine Verletzten gab (hätte den Schreiber drei Boards weiter erwischen können). Im Prinzip hätte zu diesem Zeitpunkt jeder Gegner am Board stehen können und vermutlich kein sportliches Problem bekommen, trotzdem ließ sich der Gegenspieler nicht aus der Ruhe bringen und zog sein Spiel sauber durch (am Ende gewann er auch das Board und belegte letzten Endes einen guten 5. Platz bei den Sylt Open).

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Blick über die Anlage

Dass während des Matches in keiner Phase irgendwie der Faden wiedergefunden werden konnte, beschäftigte den Shakespeare-Spieler dann ziemlich stark und erst ein kurzen Messenger-Intermezzo mit ex-Mannschaftskollegen Sergio zauberte dann wieder ein Lächeln ins Gesicht zurück.

Um 11:40Uhr ging es dann weiter in der Verliererrunde und ohne zwischendurch einen weiteren Dart geworfen zu haben, funktionierte das Spiel wieder wie gewohnt. Dass das letztendlich dann auch kein Bilderbuchdart ist, war im Vorfeld klar, trotzdem schaffte es der ehemalige C-Team-Spieler immerhin mit 30 Darts auf ein Doppel zu stellen und hatte hier auf Tops genauso Checkchancen, wie auch im zweiten Leg. Dass der Gegner sicherer und konstanter warf, soll hier nicht in Abrede gestellt werden, die 0:2-Niederlage ging letzten Endes in Ordnung, warum aber der minimalistische Ansatz in der zweiten Partie funktionierte, in der ersten aber überhaupt nicht, gibt dem Autoren dann doch einige Rätsel auf.

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Danke an Ferdi für die seltene Aufnahme des sonst selbst fotografierenden und Selfie-phoben Shakespeare-Sportwarts. Immerhin gab es ein Lob für unseren neuen Trikots.

Auf jeden Fall wurde sich im Anschluss zügig in Richtung Bahnhof aufgemacht und mit dem Regionalexpress Richtung Altona gereist, bevor dort in einen ICE nach Hannover gewechselt wurde. Gegen 20:30Uhr war dann das Thema "Sylt Open" für dieses Jahr für die Teilnehmer der Shakespeare-Dartists-Expedition  abgeschlossen.

Fazit:

Leider glich das erste Spiel einer der Gruselgeschichten von H.P. Lovecraft, die der Sportwart noch auf der Hinfahrt gelesen hatte. Im zweiten Versuch lief das Business dann "as usual" und lässt dann doch einige Fragezeichen zurück. Trotzdem ist es mit einigem Abstand doch recht interessant, was einem da so durch den Kopf gegangen ist und wie man sich dort selbst wieder einfangen konnte. Ob sich aus den Gruselgeschichten noch Erfolgsstorys machen lassen, wird sich in näherer Zukunft dann noch zeigen...

Impressionen:

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Immer, wenn das Wasser im Begriff ist, zu hoch zu steigen, wird es mit diesem Gerät ins Meer zurückgeschoben (von wegen: der Mond beeinflusst die Gezeiten...)

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Da bin ich immer noch sauer auf Chefkoch! Hätte er mal Bescheid gesagt, dann wäre das Wochenende bestimmt viel günstiger geworden.

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Strandimpressionen 1

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Strandimpressionen 2

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Das hätten einige Shakespeare Mitglieder sicherlich gut mit dem Dartturnier verbinden können.

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Ein paar Unentwegte gibt's ja immer...

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Eine ordentliche Brise war auf jeden Fall nicht in Abrede zu stellen.