Das der September im römischen Kalender ursprünglich der siebte Monat des Jahres war, lässt sich noch am Namen („septem“ bedeutet im lateinischen „sieben“) erkennen. Dass die „sieben“ beim Punktspiel des E-Teams am Wochenende gegen die siebte Mannschaft von Hannover 96 eine bedeutende Rolle spielen sollte, war jedoch zu Beginn des Spiels keinesfalls zu erahnen.

220917 H96 02

Das Spiel fand aufgrund einer parallelen Veranstaltung im kleinen Nebenraum des Teamplayer an Board 3 und 4 (3+4=7) statt. Leider konnte das Spiel erst mit leichter Verzögerung starten, da die 96er irrtümlicherweise erstmal zu unserer letztjährigen Spielstätte bei Arminia gefahren waren. Aus dem zu Beginn des Spiels noch moderaten Verzug sollte sich im Laufe des Spiels dann noch eine Verspätung entwickeln, die den üblichen Fahrplanabweichungen der deutschen Bahn nahekam. Während sich Nermin an Board 4 leider mit 2:3 geschlagen geben musste, weil die Luft leider nach vier Legs ziemlich raus war, entwickelte sich an Board 3 bei einer 2:1-Führung von Malle eine epische Madhouse-Schlacht, die der Shakespeare-Routinier nach 777 vergebenen Matchdarts leider verlor. Glücklicher- (wenn man auf die Uhr schaute) oder tragischerweise (wenn man die ganzen vergebenen Chancen sieht) ging das 5. Leg dann auch noch an die Gäste, so dass man trotz vieler gewonnener Legs wieder mal mit leeren Händen dastand und 0:2 zurücklag. Ob nun ursächlich das lange Warten auf die folgenden Partien dafür sorgte, dass Gereon (noch wirklich stark beim Einspielen) überhaupt nicht in Gang kam, spielte letztendlich keine Rolle, es reichte gerade mal zu einem Leggewinn und somit der dritten Niederlage in den ersten vier Einzeln. Der Einzige, der sich nicht aus der Ruhe bringen ließ war Thomas, der mit stoischer Gelassenheit sein Einzel mit 3:0 in den sicheren Hafen brachte. Der 1:3-Zwischenstand passte trotzdem zum üblen Wetter und verbreitete beim Heimteam Gemütszustände wie bei „7-Tage-Regenwetter“.

 

Dann geschah jedoch aus heiterem Himmel etwas völlig Unvorhersehbares, denn beide Doppel konnten sich mit ansehnlichen Leistungen und allerbester Motivation jeweils mit 3:1 durchsetzen und plötzlich schimmerte da wieder ein kleiner Lichtstreifen am Horizont. Dies ist natürlich nur sinnbildlich zu verstehen, denn neben dem dauerhaften Regen setzte zu diesem Zeitpunkt bereits allmählich die Dämmerung ein. Da Gereon das Team leider zur Spielhälfte verlassen musste, wurde er im Weiteren durch Kapitän OL ersetzt. Während Nermin aus ihrem ersten Spiel die Lehre zog, dass die Puste nicht für 5 Legs reicht und einfach ihr zweites Einzel mit 3:1 gewann, musste Malle parallel erneut in den Decider. Dieses Mal hatte der E-Teamler sich aber auch schon in den bis dahin absolvierten Legs deutlich stärker gezeigt (unter anderem mit einem 64erFinish mit 2mal Doppel 16). Trotzdem lief Malle im Decider wieder deutlich hinterher und ließ dem Gegner diverse Matchdarts. Glücklicherweise endet aber bekanntlich jede Niederlagenserie irgendwann und an diesem mittlerweile dunklen Abend holte sich Malle das 3:2, damit seinen ersten Einzelerfolg der Saison und den 5:3-Zwischendstand für das E-Team. Nun war es natürlich schade, dass Gereon anderweitig beschäftigt war, denn Thomas hatte sein Pulver bereits im ersten Einzel verschossen und musste sich mit 1:3 geschlagen geben, während OL nach zweimal zuschauen und zweimal Schreiben völlig kalt ans Board musste. Zwar konnte der Shakespeare-Sportwart das erste Leg noch mit ein wenig Glück (16/Doppel17) gewinnen, davon zeigte sich der Gegner aber keinesfalls geschockt sondern sicherte sich durch souveräne Checks die Durchgänge 2 und 3. Mittlerweile hatte sich OL aber so ein bisschen auf Temperatur gebracht und gewann nicht nur das vierte Leg sondern auch das anschließende Ausbullen. In einem recht nervösem Decider setzte sich am Ende vermutlich die größere Routine durch, denn der mittlerweile seit 28 Jahren im Punktspielbetrieb aktive Shakespeare-Sportwart gewann gegen sein Gegenüber in dessen allerersten Punktspiel.

Das E-Team hatte sich damit den ersten Punkt der Saison gesichert und noch war ja nicht Schluss. An dieser Stelle ein wirklich großes Dankeschön an die anwesenden Eltern der Gästespieler, die sich nicht nur am Ende, sondern auch schon zuvor als freiwillige Schreiber zur Verfügung stellten (denn die Gäste waren genauso wie mittlerweile die Gastgeber nur zu viert). Zusätzlich konnte aus dem im Hauptraum stattfindenden schon seit längerer Zeit laufenden Parallelspiel des D-Teams noch ein weiterer Gast gewonnen werden eines der letzten beiden Doppel zu schreiben. Die Doppel am Ende dann hintereinander zu spielen wäre aufgrund der fortgeschrittenen Zeit auch ziemlich krass gewesen. Während sich das Veteranen-Doppel Nermin/OL dem siebten Weltwunder gleich noch einen abschließenden Sieg gönnte, hatte das Doppel Malle/Thomas seine Sieben-Meilen-Stiefel bereits zum Trocknen vor den Ofen gestellt und verlor leider mit 1:3.

Das Spiel war letzten Endes dann erst gegen 21:30Uhr beendet, was gerade für die recht jungen Gäste (und auch deren Eltern) sicherlich eine größere Belastung darstellte. Schnell waren daher die Siebensachen zusammengepackt und die Teilnehmer verstreuten sich in alle Himmelsrichtungen. Trotz allen Widrig- und Schwierigkeiten lautet das Fazit für das E-Team aber endlich mal:

GEWONNEN!

Der Einhornpokal ging übrigens an Nermin für ihre 11 gewonnenen Legs. „Man of the Match“ war natürlich Maskottchen Fred der noch bis tief in die Nacht in zwielichtigen Etablissements feierte und dabei die gesamte Mannschaftskasse auf den Kopf haute (ingesamt: 53 Cent).

Ganz großer Dank auch an unsere beiden nicht anwesenden Spielerinnen, die durchgängig mitfieberten und jederzeit den Aktiven Mut machten.