Wenn es jemals ein Jahresbestenturnier geben sollte, bei dem wirklich alles glatt läuft, sollte der Verein sein Vermögen postwendend in eine Heiligenfigur des allmächtigen Dartgotts investieren. Auch 2015 startete das Turnier mit marginalen Unwegsamkeiten. Einige echte Spezialisten (Namen sind der Redaktion bekannt) hatten einige Tage zuvor das Whiteboard an Board 4 in einen inakzeptablen und damit unbrauchbaren Zustand gebracht. Da die Bestellung von neuen Whiteboards seitens des Vorstands bereits vollzogen, die Lieferung zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht eingegangen war, stellte Kassenwart Marc ein althergebrachtes Whiteboard aus seinem Lager (vermutlich ein Rattan-Whiteboard) in Aussicht, welches er aufgrund einer temporären Gedächtnislücke dann aber lieber zuhause stehen ließ.
Endlich wieder Kreidezeit.
So kamen die insgesamt 19 Teilnehmer nach langjähriger Abstinenz endlich wieder in den Genuss einer guten althergebrachten Kreidetafel, die Wirt Bernd noch aus der finstersten Ecke des Shakespeares hervorzauberte. Da sich die wenigsten Mitglieder an die "Kreidezeit" im Shakespeare erinnern konnten, gab es somit zumindest für die Spieler an Board 4 einen kostenlosen historischen Exkurs.
Noch vor Beginn des Turniers erfolgte dann eine Diskussion zum Thema "gesetzte Spieler", die damit endete, dass die ersten Vier der Rangliste in die vier Gruppen gesetzt wurden. Scheinbar hatten einige Spieler Angst vor einer Todesgruppe (wie anno 2013). Da die Mehrheit der Mitglieder überhaupt nicht an der Rangliste teilnimmt, sollte man diese Entscheidung für die Zukunft tunlichst hinterfragen. Nachdem dann die entsprechenden Zahlen aus der Lostrommel entfernt waren, begann die übliche Ziehung der Losnummern, die folgendes zu Tage förderte:
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Spielmodus in den Gruppen war, wie gewohnt, "jeder gegen jeden - Best of 5". Mit dem Turnierstart wurde dann auch offiziell das Buffet eröffnet, dass mit dem vor der Tür stehenden Sommerbeginn aus Grillgut und dem traditionellen Nudelsalat bestand. An dieser Stelle einen herausragenden Dank an den Wettergott der dem letzten Frühlingstag einen Hauch von Kälte und unangenehme Nässe verlieh, so dass keine richtige Grillstimmung aufkam und sich alle lieber aufs Dartspielen konzentrierten.
Gruppe 1:
Die mit drei A- und zwei C-Team-Spielern versehene Gruppe nahm im großen und Ganzen den erwarteten Verlauf. Die beiden C-Teamler kämpften um die goldene Ananas, wobei "Chefkoch" Stephan seinen Kapitän mit 3:0 vom Board fegte, während sich die A-Team-Spieler mit dem Thema "Gruppensieg" befassten. Der von der Ranglisten-Höhensonne gebräunte Gero vermöbelte gleich in der Auftaktpartie seinen Doppelpartner Alex mit 3:0, der dann später auch gegen Marc mit 1:3 den Kürzeren zog und somit am Ende den undankbaren dritten Platz in der Gruppe belegte. Um den Gruppensieg gab es dann im vorletzten Spiel den Vorstands-Showdown, den Präsident Gero gegen Kassenwart Marc mit 3:2 für sich entschied. Eine Anekdote am Rande war sicherlich der 18-Darter von Gero, den er in fernsehtauglicher Ausführung mit einem 112er-Finish zu Ende brachte. Schade war dann aber am Ende, dass die in der Saison so gebeutelten C-Teamspieler nicht durch den souveränen Abschluss und die zum Schütteln bereite Hand irritieren ließen und auf den an der Tafel notierten Rest von 102 hinwiesen.
Gruppe 2:
Für eine nicht unwesentliche Überraschung in Gruppe 2 sorgte C-Teamler Scarven, der alle seine Partien gewinnen konnte und sich damit den Gruppensieg sicherte. Der durch seine gute Ranglisten-Platzierung "gesetzte" Neu-Shakespeare-Dartist Tzmarty konnte sich durch drei Siege den verbleibenden Platz zum Weiterkommen sichern. Insgesamt war die Gruppe eine ziemlich offene Angelegenheit. Selbst der Gruppenletzte Niklas gewann in seinen vier Partien insgesamt 7 Legs (schade). Kein einziges Gruppenspiel ging mit 3:0 zu Ende! Auch Neuzugang Pacco schlug sich mit 6 gewonnenen Legs ordentlich. Nur A-Teamler Harald blieb leider etwas unter seinen Möglichkeiten, was ihm am Ende Platz 3 in der Gruppe bescherte.
Blick auf Gruppe 1 und 2 und die beiden aufgestellten Jahresbestenpokale
Gruppe 3:
Ähnlich wie in Gruppe 1 war die Konstellation auch in Gruppe 3 von Anfang an ziemlich klar. Neben den A-Teamlern Karol und Buschi, hatte eigentlich nur B-Team-Edelreservist Daniel A. eine reelle Chance aufs Weiterkommen. Der spätere Gruppensieger Karol bekleckerte sich in diesem Jahr bereits in der Gruppenphase nicht gerade mit Ruhm. Daniel hatte gegen ihn mehrere Matchdarts in der Hand, die aber auf merkwürdige Weise nicht den Weg ins Doppel fanden und auch Buschi führte nach starkem Beginn bereits mit 2:0 gegen den Polen, der sich dann aber noch mit einem knappen 3:2 über die Ziellinie rettete. Das ziemlich frühe Duell um das Weiterkommen konnte dann Buschi mit 3:1 für sich entscheiden und ließ Daniel damit den undankbaren dritten Tabellenplatz. Im letzten Gruppenspiel krachte es dann noch mal richtig, als Schleuderspezialist OL und Bierleg-Checkmaschine Dominic aufeinandertrafen. Vermutlich verlor Buschi am Ende das Finale gegen Gero, weil er diese Partie schreiben musste...
Gruppe 4:
Die Kreide-Malgruppe an Board 4 gab es sich auch richtig. Kein Spiel zu null und am Ende eine ganz knappe Entscheidung übers Weiterkommen. Da sich die drei Esrtplatzierten alle gegenseitig mit 3:1 geschlagen hatten, spielte dann der sieglose C-Teamler Martin am Ende das Zünglein an der Waage. Der klarste Erfolg gegen Martin gelang Neuzugang Klaus mit 3:1, der damit die Gruppe gewann (2-1 Siege, 7:5 Legs). Sowohl Meinhard, als auch Marc gelang nur ein 3:2 gegen Martin, so dass sie Punkt- und Leggleich waren (jeweils 2-1 und 7:6). Damit musste am Ende der direkte Vergleich herangezogen werden, den Meinhard für sich entschieden hatte.
Im Viertelfinale kam es dann zu folgenden Begegnungen (Spielmodus best of 3 Sets/ Best of 3 Legs):
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Im Gegensatz zum Vorjahr waren 2015 deutlich mehr Nicht-A-Teamler in die Runde der letzten 8 vorgestoßen. Neben B-Team-Jungspund Meinhard und dem C-Team-Punktegaranten Scarven hatten es mit Tzmarty und Klaus auch zwei Neuzugänge ins Viertelfinale geschafft. Leider unterlagen am Ende alle vier ihrem A-Team-Kontrahenten, so dass sich die Halbfinalisten nur aus A-Team-Spielern zusammensetzten. Während es Scarven zumindest schaffte Buschi einen Satz abzunehmen, waren die anderen drei Partien recht klare Angelegenheiten (Meinhard 1:2/0:2, Tzmarty 1:2/0:2, Klaus 1:2/1:2).
Weiter ging es mit folgenden Halbfinalpartien (Spielmodus best of 5 Sets/ Best of 3 Legs):
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Die Wiederholung des Vorjahres-Halbfinale an Board 1 brachte alle Speeddart-Anhänger in wahre Verzückungen. Gefühlt dauerte das Spiel, trotz fast identischer Anzahl von Legs, weniger als halb so lang, wie die Partie an Board 2. Gero zeigte in diesem Spiel die deutlich bessere Tagesform und bog das Ergebnis nach 0:1-Satzrückstand noch zu einem 3:1-Sieg um. Wie es sich schon in den Vorrundenspielen angedeutet hatte, blieb der Pole Karol an diesem Tag leider deutlich unter seinen Möglichkeiten. An Board zwei zeigte Buschi gegen Urgestein Marc den deutlich längeren Atem. Nachdem die ersten beiden Sätze noch über die volle Distanz gingen (2:1 und 1:2) und auf Messers Schneide standen, machte Buschi in Durchgang 3 und 4 kurzen Prozess und zog mit 3:1 nach Sätzen ins Finale ein.
Im Anschluss spielten Karol und Marc das kleine Finale um den dritten Platz (Modus: "best of 3 Sets / best of 3 Legs"). Karol zeigte in diesem Spiel deutlich seine Qualitäten und fertigte den schon leicht abgefrühstückten Marc in "minimalistischer Manier" mit 2:0/2:0 ab.
Nach den Fünf-Satz-Krimis der letzten beiden Jahre, reichten im 2015er-Finale vier Sätze aus, um eine Entscheidung um den Titelgewinn herbeizuführen. Zwar schaffte es Gero Satz Nummer 1 mit 3:2 für sich zu entscheiden, aber postwendend glich Mannschaftskollege Buschi mit demselben Ergebnis zum 1:1 nach Sätzen aus. Danach bekam Gero aber immer mehr die Oberhand und holte sich Durchgang Nummer drei klar mit 3:0. Verzweifelt versuchte sich Buschi den vierten Satz zu holen und sich damit im Spiel zu halten. Nach dem 2:2-Zwischenstand nach Legs war es aber Gero, der sich den Satz sicherte und mit seinem Turniersieg bei der 22. Ausführung des Jahresbesten für ein Novum sorgte, denn erstmals gewann der amtierende Vereinspräsident das Turnier!
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Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle an Gero, der sich unter den Augen von Vorjahressieger Heiko, seinen ersten Jahresbestentitel sicherte und damit eine gute Saison als Leistungsträger im A-Team krönte. An dieser Stelle sei Gero noch alles Gute für die bevorstehende Knie-OP gewünscht!
Impressionen
Leider ist der Akku der Kamera während des Turniers ausgefallen. Der Ersatzakku reichte dann noch für zwei Bilder. das ist halt Technik, die begeistert...
Blick aufs Buffet
Einwerfen vor Turnierbeginn