Am Samstag, den 28. Oktober 2017, nahm ich, Tim Heber, Jugendwart der Shakespeare Dartists Hannover, an einem Seminar zum Thema Doping teil. Der DDV-Jugendclub hatte Interessierte nach Kirchheim (Hessen) eingeladen, wo der Workshop von zwei jungen und gut vorbereiteten Referenten der NADA (Nationalen Anti-Doping Agentur) ausgerichtet wurde. Die knapp 15 Teilnehmer/Innen wurden in ca. 2,5 Stunden über verschiedene Aspekte des Themas Doping im generellen organisierten Sport und über die Arbeit der NADA aufgeklärt.

 

Die NADA ist dafür zuständig, dass das Regelwerk und die Arbeit der WADA (World Anti-Doping Agency) auf nationaler Ebene umgesetzt wird. Diese Arbeit ist die Organisierung, Koordinierung und Harmonisierung von weltweiten Maßnahmen gegen Doping im organisierten Sport (vgl. Wikipedia). Hierzu gehören Präventionsangebote, Infoveranstaltungen, Spielerbetreuung, Dopingkontrollen u.v.m. Die WADA legt den internationalen Standard der Antidopingrichtlinien im sogenannten WADA-Code fest. Die NADA setzt sich für diese Zwecke und mit Bezug auf den hiesigen NADA-Code im deutschsprachigen Raum ein.

Begrüßt wurden die Anwesenden durch den Jugendsekretär des DDVs, Sebastian Riediger, und mit eigens angefertigten roten und weißen Flighttripletts, die die Aufschrift des Veranstaltungsmottos „Gemeinsam gegen Doping“ zierten und für die Mitnahme gedacht waren. Nach der Einführung in die dringende Wichtigkeit und ewige Präsenz des Themas begann die Präsentation. Die Referenten gaben den Teilnehmern einen Abriss über typische Arbeitsaufgaben rund um den Schutz eines Athleten, brachten aktuelle Fallbeispiele und zeigten informative Videos zu dem Ablauf von Dopingkontrollen. Nennenswert beim Thema Doping erscheinen die Facetten „Dopingmentalität“ und „Dopingfallen“.

Erstere beschäftigt sich mit dem Mentalaspekt substanzbasierter Leistungsannahmen, mit der jeder Sportler bereits Bekanntschaft gemacht haben müsste. Hier gilt es sich selbst zu hinterfragen, ob die angewandte Methode oder das eingenommene Mittel:

  1. a) die Leistung steigern könnte,
  2. b) daraus ein gesundheitliches Risiko entsteht und
  3. c) ob es gegen den Geist des Sportes verstoßen würde.

Sind zwei dieser drei Kriterien erfüllt, ist diese Vorgehensweise wahrscheinlich durch die WADA-Verbotsliste (‚Prohibited List‘) verboten. Die Referenten wiesen hier auf die Problematik der z.T. vermischten Medikamentenmissbräuche zwischen Lifestyles, Berufswelt und Sportarten hin. Bemerkenswerterweise entbrannte unter den anwesenden Jugendspieler die Diskussion, ob Alkohol dann im Dartssport nicht auch verboten gehöre. Als positives Beispiel wurde das Bogenschießen angeführt. Einstimmig wurde die Forderung nach einem Alkoholverbot beim leistungsorientierten und offiziellen Wettkampf kundgetan.

Die Facette „Dopingfalle“ beschreibt Situationen in die jeder Spieler leicht gerät, z.B. wenn er unwissentlich ein Medikament oder Nahrungsergänzungsmittel einnimmt, dass laut der WADA-Liste vor oder während des Wettkampfes durch seine Inhalts- und Wirkstoffe als Doping zählt.

Nach dem Ausblick auf potenzielle Folgen von Doping für den Athleten und die Sportart, wurde ein praxisnahes Spiel gespielt, in dem die Teilnehmer Wissens- und Moralfragen zu beantworten hatten.

Die überwiegend jugendlichen Teilnehmer resümierten bei der Feedbackrunde einen Wissenszuwachs und eine erste Sensibilisierung für das Thema. In Funktion eines Jugendwartes kann ich dies nur bestätigen. Doping ist viel mehr als bewusster Medikamentenmissbrauch zur Leistungssteigerung. Es geht vor allem um die unbewussten Prozesse des „Pushens“, fragliche Vorbereitungsrituale und langjährige Routinen, Missachtungen oder Versäumnisse von ärztlicher Melde-, oder Bescheinigungspflichten und schlichter Unwissenheit um Inhalts- und Wirkstoffe von z.B. Medikamenten, die im Krankheitsfall eingenommen werden. Um diesen potenziellen Problemen frühzeitig zu begegnen und sich über den Umfang des Themas zu informieren, geht meine Empfehlung an jeden aktiven (Dart-)Spieler, Trainer und Leistungssportler sich die kostenlose Handy-App der NADA herunterzuladen und zu nutzen.

Nada-App:

https://play.google.com/store/apps/details?id=com.kultwerk.nadaapp&hl=de

https://itunes.apple.com/de/app/nada-app/id532478926?mt=8

In dieser App findet der Nutzer in der NADA-Medikamentendatenbank eine detaillierte Auflistung aller in Deutschland verbotenen und erlaubten Medikamenten, die das Doping und seine Vermeidung betreffen. Außerdem ist die „Kölner Liste“ in die App integriert, die Informationen über die gängigsten Nahrungsergänzungsmittel und ihren Zusammenhang mit Doping bereitstellt. Weitere Beispiellisten über erlaubte und verbotene Methoden, Definitionen und viel tiefergehendes Material lässt sich dort ebenfalls finden.

Weitere Informationen sind folgenden Links zu entnehmen:

www.wada-ama.org

https://www.nada.de/de/nationale-anti-doping-agentur-deutschland/

https://www.nada.de/de/service-infos/downloads/

https://www.gemeinsam-gegen-doping.de

 

Abschließend möchte ich mich für die Organisation dieser wertvollen Veranstaltung beim DDV-Jugendclub und der ansprechenden Durchführung der NADA bedanken und plädiere einmal mehr für häufigere Veranstaltungen dieser Art. Für die Organisation und Begleitung dieser Veranstaltungen auf Landes- oder kommunaler Ebene, insbesondere für die Jugend- und Nachwuchsspieler, aber auch zur Aufklärung aller Verbände des organisierten (Dart-)Sports, finden sich bestimmt engagierte Menschen, mich eingeschlossen. Die aufkommende Idee von Multiplikatorenschulungen sollte weiter verfolgt werden! Dieser Text darf und soll geteilt werden, damit das Thema Doping und seine Prävention auf ein höheres Bewusstsein im deutschen Dartssport trifft!

Auch Dart ist ein Leistungssport in dem Fair Play gelten sollte! Dieser Artikel soll von den Mühen vieler berichten, die für ehrliche Gerechtigkeit und Chancengleichheit im Wettkampf sorgen wollen und gleichzeitig einen Appell an alle Spieler und Spielerinnen darstellen, die durch ihr Verhalten gleiches erreichen und unterstützen können. Jeder ist gefragt, denn die Haltung zum Thema Doping ist etwas persönliches und sollte gut überlegt sein. Es geht nicht nur um euer Image, das eures Teams, Vereins oder eures Verbandes, sondern um das Ansehen unseres Sportes. Jeder kann ein Zeichen setzen. Stehen wir gemeinsam gegen Doping. Nicht nur als Vorbilder, sondern auch für einander.

Und in diesem Sinne: Spielt fair! Game on!

Euer Tim Heber
Jugendwart der Shakespeare Dartists Hannover


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