Brach lag das Rintelner Hinterland zu beiden Seiten einer Landstraße, wie sie ländlicher nicht hätte sein können. Katholisch anmutende Kapuzinermücken schwurbelten um die zugefrorene Fächerkanone eines rostigen Gülletreckers, mit dem der ortsansässige Wald- und Wiesenschrat auf einem diesjährig unbewirtschafteten Spargelacker havariert sein muss - unweit der Bundesautobahn zwei.

Kaltes Grauen erfüllte die vangelisch geschwängerte Luft des A-Team-Triumphwagens, als ein bezopftes Kleinstkind schuppaschuppkauend auf das verkehrsberuhigte Kopfsteinpflaster des Rintelner Speckgürtelörtchens Grafensteinerhöh hinauseilte, um dort einen vom eisigen Ostwind verwehten Federball aus dem Rinnstein zu fischen. Ein markerschütternder Schrei schmetterte aus den Scheibenbremsen der Nobelkarosse herab auf die lasterhafte Einöde der Vorrintelner Zivilisation. Aufspritzendes Geröll durchsiebte schrotgleich die frischlackierten Leiber der in den anliegenden Vorgärten beheimtateten Kitsch-Armeen.

Ein beherzter Schluck aus dem einhändig mitgeführten Hopfenspender ließ die Grausamkeit des Gesehenen rasch in Vergessenheit geraten. Beinahe hypnotisch kam allen Beteiligten ein Ausspruch des großen Karl Kraus in den Sinn: "Wenn die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten." Wie recht er doch hat, der Karl! Sei's drum.

Nach einem nikotinesken Intermezzo in der Rintelner Marktmitte enterte das weitgereiste Stahldart-Quintett aus der Landeshauptstadt unter der Leitung von Hanni Karajan das vertäfelte Marktschänken-Kabuff. Neben Udo Jürgens, Michael Hirte und Ernst Moschs Egerländern hatten sich auch Roberto Blanco und das Ehepaar Albano und Romina Power unter die zahlenden Zuschauer gemischt. Freudestrahlend harrte man eines vermeintlich großen Abends.

Den betörenden Auftakt des Getöses bestellten keine Geringeren als das Synchrondartduett Rheimergold/Roman-tik. Nach erfolgtem Erfolg erfolgte nur mäßig begeisterter Applaus von den gut 18.000 kulturumnachteten Zuschauern. Auch die sich anschließende Frankofonie in 4 Legs von Altmeister Edvard Griegthe konnte den nun zunehmend unruhiger werdenden Drömmelköppen auf der Tribüne kaum ein ödes Grinsen entlocken. So hing es von der heimatklassischen Crossover-Kollaboration Hanni Karajans und Heino Bütehorns ab. Während sich die wandelnde Sonnenbrille mit UV 400 in glatten drei Sätzen zum Schlussakkord checkte, gab Hanni Karajan im fünften Satz den Dartigentenstab aus der Hand und geriet völlig aus dem Takt. Ein R(h)einfall zum Auftakt!

In der Pause fuhr man auf: abfrittierter Fettschlauch mit Helas Bindemitteltomatensauce.

Besoffen von Cholesterin und Kalorien trieb es die Duette auf den Plan. Mit ranzigem Frittierfett auf den Fingerkuppen flutschten die Triolen wie von selbst. So konnte das Hannoveraner Quintett schlussendlich doch im Sechssechstel-Takt in Richtung Triuphwagen marschieren. Die Stimmen nach dem Auftritt der Fünf waren durchweg positiv. Einzig Roberto Blanco äußerte sich kritisch. Auf Nachfrage eines Journalisten beteuerte der beliebte Entertainer aber, es habe sich dabei nur um einen Spaß gehandelt. Und ein bisschen Spaß müsse sein...


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